Durchgesickerte Google-Dokumente haben uns einen noch nie dagewesenen Einblick in die Google-Suche gewährt und rund 14.000 potenzielle Ranking-Faktoren und Features enthüllt. Gerade für SEOs ist dieser Leak von unschätzbarem Wert, da sie nun den Such-Algorithmus besser verstehen und Webseiten entsprechend optimieren können.
Bei dem Leak handelt es sich um Dokumentationen, die offenbar aus dem internen Content API Warehouse von Google stammen und versehentlich von einem automatisierten Bot veröffentlicht wurden. Dies geschah bereits im März dieses Jahres. In Umlauf gebracht wurden die wertvollen Informationen jedoch erst Ende Mai.
Wichtige Erkenntnisse aus den durchgesickerten Google-Dokumenten
Bei der Betrachtung der nachfolgenden Informationen, sollte berücksichtigt werden, dass diese den Stand von März 2024 repräsentieren und sich seither geändert haben könnten. Zudem ist unklar, wie die einzelnen Ranking-Faktoren gewichtet werden. Die unserer Meinung nach wichtigsten Erkenntnisse haben wir nachfolgend aufgelistet:
Trust der Homepage spielt eine große Rolle beim Ranking
Aktualität der Inhalt ist wichtig
Linkvielfalt und Relevanz sind entscheidend
Neue Links scheinen bestehende zu übertrumpfen
Eine Funktion namens titlematchScore misst, wie gut Seitentitel und Suchanfrage zusammenpassen
Die Funktion pageQuality schätzt den „Aufwand“ von Artikelseiten, um herauszufinden, ob sie einfach zu replizieren sind → Bilder, Videos und einzigartige Informationen können sich positiv auf die Berechnung des „Aufwands“ auswirken
Besonders bei kurzen Inhalten kommt es auf deren Originalität an: OriginalContentScore entscheidet, ob es sich um Thin Content handelt
Minderwertige Inhalte auf Unterseiten können das Ranking der gesamten Webseite beeinflussen
Google zählt die Anzahl von Token in Dokumenten: Womöglich gibt es dabei eine Obergrenze, nach der trunkiert, also abgeschnitten wird. Wichtige Inhalte sollten daher im Text möglichst weit oben stehen.
Die ersten Absätze unter den Überschriften sollten die Suchanfrage kurz und präzise beantworten
Google prüft die Autorenschaft: Autoren, die sich auf ein Fachgebiet konzentrieren und mehrere Publikationen schreiben, sind relevanter
Die oben genannten Punkte helfen vor allem dabei, den Content weiter zu optimieren. Der Leak enthält jedoch auch viele technische Details, von denen wir nachfolgend einige vorstellen:
Google speichert eine Kopie jeder Version jeder Seite, die indexiert wurde → somit kann sich Google an jede Änderung „erinnern“, die jemals auf einer Seite vorgenommen wurde
Google kann festlegen, wie viele Ergebnisse pro Inhaltstyp (Blogbeiträge, Nachrichtenartikel, …) auf den SERPs angezeigt werden
Eine Funktion namens Navboost (klickbezogene Metriken für die Suche) wird verwendet, um Ergebnisse nach vorn zu bringen oder abzuwerten. Dabei wird zwischen badClicks, goodClicks, lastLongestClicks und unsquashedClicks unterschieden
Google verwendet eine siteAuthority, um die Autorität von Webseiten für bestimmte Themen zu bewerten
Es existieren mind. 7 verschiedene Arten von PageRank, um die Linkpopularität einer Seite festzulegen
Haben Unterseiten noch keinen eigenen PageRank, orientiert sich dieser am PageRank der Homepage
Es werden siteFocusScore, siteRadius, siteEmbeddings und pageEmbeddings für das Ranking verwendet
Schlechte Seitennavigation schadet dem Ranking
Leak offenbart Gründe für die Abwertung von Inhalten
In den geleakten Dokumenten wurde zudem aufgeführt, welche Kriterien zu einer Herabstufung der Inhalte führen können. Dazu zählen unter anderem die folgenden:
Link passt nicht zur Zielseite
Bestimmtes Nutzerverhalten, das auf Unzufriedenheit hindeutet
Schlechte Navigation & User-Experience
Exact Match Domains
Negative Product Reviews
Abwertung von globalen Webseiten → Möglicherweise Vorteile für lokale Webseiten in der jeweiligen Region
Pornografie
Auswirkungen und Konsequenzen der geleakten Informationen
Google hat gelogen! - Dies werfen nun viele dem Weltkonzern vor, da einige der durchgesickerten Informationen den offiziellen Aussagen von Google widersprechen. Beispielsweise wurde behauptet, dass Klicks kein Ranking-Faktor sind. Dabei war es schon lange ein offenes Geheimnis, dass das Nutzerverhalten Einfluss auf das Ranking hat. Man sollte jedoch auch verstehen, dass Google viele der geleakten Details bewusst zurückgehalten hat, um eine Manipulation des Rankings zu vermeiden. Während einige SEOs das Vertrauen gegenüber Google verloren haben, sehen die anderes es positiv. Schließlich sind uns jetzt viele weitere Ranking-Faktoren bekannt, mit denen wir unsere Inhalte in den SERPs noch weiter nach vorn bringen können.